Moore's nicht-naturalistische Ethik: Offene Fragen und Intuitionismus
Übersichtsseite:
📚 Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die nicht-naturalistische Ethik
- 1.1 Was ist nicht-naturalistische Ethik?
- 1.2 Kognitive Ethik
- 1.3 Unterscheidung zwischen Naturalismus und Nicht-Naturalismus
- Moore's offene Fragen-Argument
- 2.1 Die Bedeutung von Gut und naturaleigenschaft N
- 2.2 Die offene Frage: Ist Gut wirklich identisch mit N?
- 2.3 Das Problem des nicht-naturalistischen Reduktionismus
- Moore's Intuitionistische Theorie
- 3.1 Die Grenzen der Definition von moralischen Begriffen
- 3.2 Der Vergleich mit der Farbe Gelb
- 3.3 Das moralische Intuitionsargument
- Kritik an Moore's nicht-naturalistischer Ethik
- 4.1 Ein zirkuläres Argument?
- 4.2 Uneinigkeit und moralische Dilemmata
- 4.3 Das Fehlen empirischer Beweise für die moralische Intuition
- Schlussfolgerung und Ausblick
📝 Moore's nicht-naturalistische Ethik: Eine kritische Betrachtung
1. Einführung in die nicht-naturalistische Ethik
1.1 Was ist nicht-naturalistische Ethik?
In der nicht-naturalistischen Ethik geht es um die Ansicht, dass moralische Aussagen wahrheitsfähig sind und eine objektive Realität beschreiben. Dabei wird unterschieden zwischen kognitiver Ethik, die moralische Sprache als wahrheitsfähig ansieht, und nicht-naturalistischer Ethik, welche die Reduzierbarkeit moralischer Ausdrücke auf natürliche Ausdrücke ablehnt.
1.2 Kognitive Ethik
Die kognitive Ethik betrachtet moralische Aussagen als Aussagen von Fakten, die entweder wahr oder falsch sein können. Dabei wird versucht, moralische Begriffe mit natürlichen Begriffen zu definieren. Ein Beispiel hierfür ist die Behauptung, dass das Gute mit dem Vergnügen gleichgesetzt werden kann.
1.3 Unterscheidung zwischen Naturalismus und Nicht-Naturalismus
Naturalismus argumentiert, dass moralische Begriffe auf natürliche Begriffe reduziert werden können. Nicht-Naturalismus hingegen behauptet das Gegenteil und argumentiert, dass moralische Begriffe nicht auf natürliche Begriffe reduzierbar sind.
2. Moore's offene Fragen-Argument
2.1 Die Bedeutung von Gut und naturaleigenschaft N
George Edward Moore war ein bekannter Verfechter des Nicht-Naturalismus. Er argumentierte, dass moralische Begriffe wie "gut" nicht auf natürliche Begriffe reduziert werden können. Moore verwendete das sogenannte offene Fragen-Argument, um dies zu verdeutlichen.
2.2 Die offene Frage: Ist Gut wirklich identisch mit N?
Das offene Fragen-Argument stellt die Frage, ob eine Eigenschaft, die mit einer naturaleigenschaft N identisch ist, wirklich gut ist. Moore argumentierte, dass diese Frage keine sinnlose Frage ist, sondern eine offene Frage, die auf eine begriffliche Verwirrung hinweist. Wenn das Gute analytisch mit einer natürlichen Eigenschaft verknüpft wäre, wäre die Frage nicht offen, sondern geschlossen.
2.3 Das Problem des nicht-naturalistischen Reduktionismus
Moore argumentierte weiterhin, dass das Gute nicht mit einer natürlichen Eigenschaft identisch sein kann. Er zeigte dies mit dem offenen Fragen-Argument, indem er zeigte, dass es immer eine offene Frage ist, ob eine natürliche Eigenschaft wirklich gut ist. Dies widerlegt die Annahme, dass moralische Begriffe auf natürliche Begriffe reduziert werden können.
3. Moore's Intuitionistische Theorie
3.1 Die Grenzen der Definition von moralischen Begriffen
Moore argumentierte, dass moralische Begriffe wie das Gute nicht weiter definiert werden können. Er verglich dies mit der Farbe Gelb, die ebenfalls nicht weiter definiert werden kann. Das Gute ist einfach das Gute und wir erkennen es intuitiv, ohne es genau definieren zu können.
3.2 Der Vergleich mit der Farbe Gelb
Der Vergleich mit der Farbe Gelb zeigt, dass es Begriffe gibt, die einfach akzeptiert und intuitiv erkannt werden, ohne dass eine weitere Definition möglich ist. So ist Gelb einfach Gelb und Gut ist einfach Gut.
3.3 Das moralische Intuitionsargument
Moore argumentierte, dass wir Menschen eine moralische Intuition haben, die es uns ermöglicht, das Gute zu erkennen. Diese Intuition ist angeboren und ermöglicht es uns, moralische Aussagen als wahr oder falsch zu erkennen, ohne eine weitere Definition zu benötigen.
4. Kritik an Moore's nicht-naturalistischer Ethik
4.1 Ein zirkuläres Argument?
Eine Kritik an Moore's nicht-naturalistischer Ethik ist, dass sein offenes Frage-Argument selbst die Schlussfolgerung schon voraussetzt. Es wird angenommen, dass alle natürlichen Eigenschaften nicht analytisch äquivalent mit moralischen Eigenschaften sein können, bevor dies bewiesen wurde. Dies führt zu einer zirkulären Argumentation.
4.2 Uneinigkeit und moralische Dilemmata
Ein weiteres Problem der moralischen Intuition ist die Uneinigkeit der Menschen über moralische Fragen. Wenn es eine universelle moralische Intuition gibt, warum gibt es dann so viele unterschiedliche Meinungen und moralische Dilemmata?
4.3 Das Fehlen empirischer Beweise für die moralische Intuition
Die Annahme einer moralischen Intuition basiert auf metaphysischen Überlegungen und verfügt über keine empirische Evidenz. Es gibt keine nachweisbaren Beweise für das Vorhandensein einer angeborenen moralischen Intuition.
5. Schlussfolgerung und Ausblick
Insgesamt bietet Moore's nicht-naturalistische Ethik interessante Argumente, hat jedoch auch einige Probleme. Das offene Fragen-Argument und die Intuitionstheorie liefern zwar eine Grundlage für die Ablehnung des Reduktionismus, werden aber von Kritikern als zirkuläre Argumentation und mangels empirischer Beweise problematisiert. Die Diskussion über moralische Begriffe und deren Reduzierbarkeit wird in der metaethischen Debatte fortgeführt.
🔍 Ressourcen:
Hervorhebungen:
- Einführung in die nicht-naturalistische Ethik
- Moore's offene Fragen-Argument
- Moore's Intuitionistische Theorie
- Kritik an Moore's nicht-naturalistischer Ethik
- Schlussfolgerung und Ausblick
Highlights:
- Moore's offene Fragen-Argument verdeutlicht die Probleme des nicht-naturalistischen Reduktionismus.
- Moore argumentiert, dass moralische Begriffe undefinierbar sind und auf eine intuitive Erkennung angewiesen sind.
- Kritiker bemängeln die zirkuläre Argumentation und das Fehlen empirischer Beweise für die moralische Intuition.
FAQ:
Q: Was ist nicht-naturalistische Ethik?
A: Die nicht-naturalistische Ethik betrachtet moralische Aussagen als wahrheitsfähig und nicht reduzierbar auf natürliche Ausdrücke.
Q: Was ist das offene Fragen-Argument von Moore?
A: Das offene Fragen-Argument zeigt, dass moralische Begriffe nicht mit natürlichen Begriffen gleichgesetzt werden können, da dies zu offenen Fragen führt.
Q: Was besagt Moore's Intuitionistische Theorie?
A: Moore behauptet, dass moralische Begriffe wie das Gute nicht definiert werden können, sondern intuitiv erkannt werden.
Q: Gibt es Kritik an Moore's nicht-naturalistischer Ethik?
A: Ja, Kritiker bemängeln die zirkuläre Argumentation des offenen Fragen-Arguments und das Fehlen empirischer Beweise für die moralische Intuition.