Erweiterter Säulentest: So bewerten Sie die Stabilität der Schneedecke
Table of Contents:
- Einleitung
- Was ist ein erweiterter Säulentest?
- Vor dem Test: Die Vorbereitung
- Was wird benötigt?
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: Der erweiterte Säulentest
- 5.1 Schritt 1: Eine saubere Grube graben
- 5.2 Schritt 2: Die Säule vorbereiten
- 5.3 Schritt 3: Die Belastung durchführen
- 5.4 Schritt 4: Ergebnisse interpretieren
- Die Bedeutung des erweiterten Säulentests
- Vor- und Nachteile des erweiterten Säulentests
- 7.1 Vorteile
- 7.2 Nachteile
- Tipps und Tricks für einen erfolgreichen erweiterten Säulentest
- Fazit
- Ressourcen
Erweiterter Säulentest: Eine detaillierte Anleitung zur Schneedeckenbeurteilung
Einleitung:
Die Beurteilung der Schneedecke ist von entscheidender Bedeutung, um das Risiko von Lawinenunfällen zu minimieren. Ein beliebter und zuverlässiger Test zur Überprüfung der Stabilität der Schneedecke ist der erweiterte Säulentest. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie diesen Test richtig durchführen und die Ergebnisse interpretieren können. Durch eine gründliche Untersuchung der Schneeschichten können Skitourengeher und Bergführer die Risiken besser einschätzen und die Sicherheit erhöhen.
Was ist ein erweiterter Säulentest?
Der erweiterte Säulentest, auch als ECT bezeichnet, ist ein Verfahren zur Überprüfung der Stabilität der Schneedecke. Bei diesem Test wird eine Säule aus Schnee herausgeschnitten und anschließend mit verschiedenen Belastungen getestet, um festzustellen, ob Risse oder Brüche auftreten. Der Test gibt Aufschluss darüber, ob die Schneedecke potenziell instabil ist und somit eine erhöhte Lawinengefahr besteht.
Vor dem Test: Die Vorbereitung
Bevor Sie den erweiterten Säulentest durchführen, ist eine sorgfältige Vorbereitung erforderlich. Hier sind einige wichtige Schritte, die Sie beachten sollten:
Was wird benötigt?
- Schaufel: Eine stabile Schaufel ist erforderlich, um die Schneeprobe herauszuschneiden und die Belastung durchzuführen.
- Sonde: Zwei Sonden werden benötigt, um die Säule zu markieren und das Herausschneiden zu erleichtern.
- Kordel: Eine Kordel wird verwendet, um den Schneeblock herauszuschneiden. Es ist ratsam, Knoten in die Kordel zu binden, um die Handhabung zu erleichtern.
- Schneesäge (optional): Eine Schneesäge kann hilfreich sein, um den Schnee sauber und präzise herauszuschneiden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Der erweiterte Säulentest
Um den erweiterten Säulentest erfolgreich durchzuführen, folgen Sie diesen Schritten:
Schritt 1: Eine saubere Grube graben
Grab the Schneegruppe etwa einen Meter breit und stellen Sie sicher, dass die Vorderseite eine saubere, vertikale Fläche bildet. Die Grube sollte groß genug sein, um Platz für die Säule und den Test zu bieten.
Schritt 2: Die Säule vorbereiten
Messen Sie etwa 30 Zentimeter von der Vorderseite der Grube zurück und markieren Sie diese Stelle. Gehen Sie dann weitere 30 Zentimeter zurück und 90 Zentimeter quer, bevor Sie erneut 30 Zentimeter zurückgehen. Durch diese Maße entsteht eine Säule, die 90 Zentimeter quer und 30 Zentimeter tief ist. Verwenden Sie die Sonden, um die Ecken der Säule zu markieren, und verwenden Sie gegebenenfalls eine Kordel, um den Schneeblock herauszuschneiden.
Schritt 3: Die Belastung durchführen
Platzieren Sie die Schaufel auf einer Seite der Säule und klopfen Sie zehnmal vom Handgelenk, zehnmal vom Ellenbogen und zehnmal von der Schulter aus auf die Schaufel. Beachten Sie dabei mögliche Risse oder Brüche im Schnee.
Schritt 4: Ergebnisse interpretieren
Bewerten Sie die Ergebnisse des Tests anhand der Rissbildung und Bruchfestigkeit der Schneedecke. Ein ECT (Extended Column Test), das nicht von der Stelle abbricht, zeigt eine stabile Schneedecke an. Wenn der Riss jedoch über die gesamte Säule hinwegbricht (Propagation), besteht eine erhöhte Lawinengefahr.
Die Bedeutung des erweiterten Säulentests
Der erweiterte Säulentest liefert wertvolle Informationen über die Stabilität der Schneedecke und ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung bei der Beurteilung von Lawinengefahren. Dieser Test wird häufig von erfahrenen Skitourengehern, Bergführern und Lawinenexperten verwendet, um das Risiko von Lawinenunfällen zu minimieren.
Vor- und Nachteile des erweiterten Säulentests
Es gibt sowohl Vor- als auch Nachteile bei der Verwendung des erweiterten Säulentests. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
Vorteile:
- Zuverlässige Methode: Der erweiterte Säulentest liefert klare Ergebnisse und ermöglicht eine genaue Beurteilung der Schneedecke.
- Einfache Durchführung: Mit den richtigen Werkzeugen und etwas Übung kann der Test leicht durchgeführt werden.
- Frühzeitige Erkennung von Instabilitäten: Der Test kann potenziell gefährliche Schwachstellen in der Schneedecke aufdecken und vor Lawinen warnen.
Nachteile:
- Zeit- und arbeitsaufwendig: Das Graben der Grube und das Durchführen des Tests erfordern Zeit und körperliche Anstrengung.
- Fachwissen erforderlich: Um die Ergebnisse richtig zu interpretieren, ist ein gewisses Maß an Fachkenntnis erforderlich.
- Lokale Bedingungen beeinflussen die Ergebnisse: Die Ergebnisse des erweiterten Säulentests können je nach Schneebeschaffenheit und Gelände variieren.
Tipps und Tricks für einen erfolgreichen erweiterten Säulentest
- Üben Sie den erweiterten Säulentest unter Anleitung erfahrener Experten, bevor Sie ihn alleine durchführen.
- Achten Sie auf eine korrekte Handhabung der Werkzeuge, um Verletzungen zu vermeiden.
- Berücksichtigen Sie lokale Wetter- und Schneebedingungen bei der Interpretation der Ergebnisse.
- Führen Sie den erweiterten Säulentest regelmäßig durch, um Veränderungen in der Schneedecke zu erkennen.
Fazit
Der erweiterte Säulentest ist ein wertvolles Werkzeug zur Beurteilung der Schneedecke und zur Minimierung des Lawinenrisikos. Durch die korrekte Durchführung des Tests und die richtige Interpretation der Ergebnisse können Skifahrer und Bergführer sicherere Entscheidungen in den Bergen treffen. Denken Sie daran, dass der erweiterte Säulentest eine Ergänzung zu anderen Lawinengefahrenbeurteilungstechniken darstellt und nicht als alleiniges Maß für die Sicherheit betrachtet werden sollte.
Ressourcen:
- Website des Deutschen Alpenvereins: www.alpenverein.de
- Lawinenlagebericht des Deutschen Wetterdienstes: www.dwd.de
- Webseite des Schweizerischen Lawinenwarndienstes: www.slf.ch