Verschwörung im deutschen Strafrecht: Definition und Konsequenzen

Inhaltverzeichnis:

1. Einführung in das Strafrecht
2. Bedeutung und Definition von Verschwörung
3. Gemeinschaftliches Recht gegen Verschwörung
4. Grundvoraussetzungen für eine Verschwörung
5. Unterschiede zwischen gemeinem Recht und dem Model Penal Code
6. Wharton-Regel und ihre Anwendung auf Verschwörung
7. Fusion-Doktrin und ihre Auswirkungen auf Verschwörung
8. Haftbarkeit für Verbrechen, die im Rahmen einer Verschwörung begangen werden
9. Rückzugsmöglichkeiten bei einer Verschwörung
10. Zusammenfassung und Schlussfolgerung

👥 Einführung in das Strafrecht und 🤝 Bedeutung und Definition von Verschwörung

Das Strafrecht spielt eine entscheidende Rolle in jedem Rechtssystem und ist dafür verantwortlich, Verbrechen zu definieren und die entsprechenden Strafen festzulegen. Eine spezifische Art von Verbrechen ist die Verschwörung, die als eine Vereinbarung zwischen zwei oder mehr Personen definiert wird, um ein kriminelles oder rechtswidriges Ziel durch rechtswidrige Mittel zu erreichen.

Im deutschen Rechtssystem wird Verschwörung als "Bildung einer Bande" bezeichnet und ist in § 129 des Strafgesetzbuches (StGB) geregelt. Die wesentlichen Elemente der Verschwörung umfassen eine Vereinbarung zwischen den Parteien, den gemeinsamen Willen, das Ziel der Vereinbarung zu erreichen, sowie die Absicht, den rechtswidrigen Zweck durchzuführen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Vereinbarung nicht ausdrücklich sein muss, sondern auch stillschweigend oder durch Handlungen zum Ausdruck gebracht werden kann. Eine bloße Absicht oder bloße Vorbereitung allein reicht jedoch nicht aus, um eine Verschwörung zu begründen.

🌐 Gemeinschaftliches Recht gegen Verschwörung

Im deutschen Rechtssystem muss eine Verschwörung zwischen zwei oder mehr Personen bestehen, von denen jede die Absicht haben muss, sich an der Verschwörung zu beteiligen und das beabsichtigte Verbrechen zu begehen. Es ist wichtig zu beachten, dass eine Verschwörung nicht ohne die Teilnahme von mindestens zwei Personen besteht, da ein Einzeltäter nicht als Verschwörer betrachtet werden kann. Eine Ausnahme von diesem Prinzip besteht, wenn eine Person mit einer bestimmten Absicht konspiriert, während die andere Person nichts von der Verschwörung weiß oder nicht willentlich daran teilnimmt.

Eine Verschwörung kann für viele verschiedene Arten von Verbrechen begangen werden, wie zum Beispiel Mord, Raub, Betrug, Drogenhandel, Terrorismus und andere schwerwiegende Straftaten. Die Strafen für Verschwörung variieren je nach Art des beabsichtigten Verbrechens und können von Geldstrafen bis hin zu langen Freiheitsstrafen reichen.

Trotz der Unterschiede in den rechtlichen Definitionen und Anforderungen bleibt die Grundidee der Verschwörung in den meisten Rechtssystemen gleich, nämlich die gemeinsame Absicht, ein Verbrechen zu begehen, und die Vereinbarung, dies zu tun.

✒️ Grundvoraussetzungen für eine Verschwörung

Um eine gültige Verschwörung festzustellen, müssen mehrere wesentliche Voraussetzungen erfüllt sein. Erstens müssen mindestens zwei Personen an der Vereinbarung beteiligt sein. Jede Person muss den Willen haben, an der Verschwörung teilzunehmen und das beabsichtigte Verbrechen zu begehen. Zweitens muss die Vereinbarung auf rechtswidrige Mittel ausgerichtet sein, dh die Beteiligten müssen beabsichtigen, das Verbrechen durch illegale Handlungen zu begehen. Drittens muss es ein klares Ziel geben, das von der Verschwörung erreicht werden soll. Dieses Ziel kann sich auf verschiedene kriminelle Aktivitäten beziehen, je nach Art der Verschwörung und den beabsichtigten Straftaten.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verschwörung theoretisch auch dann besteht, wenn das beabsichtigte Verbrechen tatsächlich nicht begangen wird. Solange eine Vereinbarung zwischen den Parteien besteht und alle anderen Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine Verschwörung in Betracht gezogen werden. Es ist auch möglich, dass eine Person wegen Verschwörung angeklagt und verurteilt wird, auch wenn sie nicht direkt am beabsichtigten Verbrechen beteiligt war.

🚨 Unterschiede zwischen gemeinem Recht und dem Model Penal Code

In vielen Rechtssystemen, einschließlich des deutschen Rechts, besteht eine Verschwörung aus einer Vereinbarung zwischen den Parteien und der Absicht, ein Verbrechen zu begehen. Das gemeine Recht legt jedoch besonderen Wert auf die Notwendigkeit, dass die beabsichtigte Straftat tatsächlich begangen wird. Das bedeutet, dass eine Verschwörung nur dann besteht, wenn das beabsichtigte Verbrechen erfolgreich durchgeführt wird.

Im Gegensatz dazu nimmt der Model Penal Code einen breiteren Ansatz zur Definition von Verschwörung ein. Nach dem Model Penal Code ist eine Person schuldig der Verschwörung, wenn sie mit einem anderen Menschen vereinbart, ein Verbrechen zu begehen oder bei der Planung, Ausführung, dem Versuch oder der Anstiftung eines Verbrechens zu helfen. Der Model Penal Code ermöglicht es auch, dass eine einzelne Person für eine Verschwörung verurteilt wird, selbst wenn der andere Mitverschwörer unfähig ist, eine Verschwörung einzugehen oder nicht willentlich daran teilzunehmen.

Diese Unterschiede im Ansatz zur Definition und Verfolgung von Verschwörung haben wichtige Auswirkungen auf die strafrechtliche Haftung von Verschwörern und die Art der ergriffenen Maßnahmen gegen solche Straftäter.

❗️ Wharton-Regel und ihre Anwendung auf Verschwörung

Die Wharton-Regel, die auch als Konsentus- Regelf bezeichnet wird, ist eine Rechtsdoktrin, die besagt, dass es keine Verschwörung gibt, wenn das beabsichtigte Verbrechen aufgrund seiner Natur die Beteiligung von zwei Personen erfordert. Mit anderen Worten, wenn ein Verbrechen nur dann begangen werden kann, wenn mindestens zwei Personen beteiligt sind, kann es keine Verschwörung geben, es sei denn, es gibt eine dritte Person, die sich an der Vereinbarung beteiligt.

Einige Beispiele für Verbrechen, bei denen die Wharton- Regeln gelten, sind Ehebruch, Duell, Kauf oder Verkauf von verbotenen Gegenständen und Bestechung. In diesen Fällen sind zwei Personen erforderlich, um das Verbrechen zu begehen, und daher können die beiden Personen allein nicht wegen Verschwörung angeklagt werden. Es wäre notwendig, dass eine dritte Person in die Vereinbarung einbezogen wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anwendung der Wharton-Regel je nach Rechtssystem unterschiedlich sein kann. In einigen Ländern, einschließlich Deutschlands, wird die Wharton-Regel nicht angewendet, und daher kann ein Verbrechen, das die Beteiligung von zwei Personen erfordert, als Verschwörung betrachtet werden.

🔄 Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Verschwörung ist ein wichtiger Aspekt des Strafrechts und bezieht sich auf die Vereinbarung zwischen zwei oder mehr Personen, ein kriminelles oder rechtswidriges Ziel durch illegale Mittel zu erreichen. Während die genauen Anforderungen und Definitionen von Verschwörung je nach Rechtssystem unterschiedlich sein können, bleibt die Grundidee bestehen.

Im deutschen Rechtssystem wird Verschwörung als "Bildung einer Bande" bezeichnet und erfordert, dass mindestens zwei Personen an der Vereinbarung beteiligt sind und die Absicht haben, das beabsichtigte Verbrechen zu begehen. Die Verschwörung kann für eine Vielzahl von Verbrechen begangen werden und die Strafen variieren entsprechend der Schwere der begangenen Straftat.

Es gibt Unterschiede in den rechtlichen Definitionen und Anforderungen von Verschwörung zwischen dem gemeinen Recht und dem Model Penal Code. Die Wharton-Regel, die besagt, dass es keine Verschwörung gibt, wenn das Verbrechen die Beteiligung von zwei Personen erfordert, wird nicht immer in allen Rechtssystemen angewendet.

Es ist wichtig, die spezifischen Gesetze und Rechtsprechungen in jedem Land zu berücksichtigen, um ein vollständiges Verständnis von Verschwörung und ihrer strafrechtlichen Haftung zu erhalten.

🔎 Ressourcen

• § 129 des Strafgesetzbuches (StGB)